Am 12. September findet der diesjährige bundesweite Warntag statt. Ziel des bundesweiten Warntages ist es, die Menschen zu informieren und mit dem Thema der Warnung der Bevölkerung vertraut zu machen. Dadurch soll die Selbstschutzfähigkeit der Bevölkerung erhöht werden. Die für Krisenfälle zur Verfügung stehenden Warnmittel sowie die Abläufe sollen erprobt werden, damit Schwachstellen aufgespürt und im Nachgang beseitigt werden können.
Der Warntag findet am 12. September 2024 zum vierten Mal statt. Durch den ersten bundesweiten Warntag am 10. September 2020 konnten bereits zahlreiche Schwachstellen der Warnsysteme ermittelt werden. Durch die folgenden Warntage wurden weitere Modifikationen in den Abläufen vorgenommen. In Deutschland wird für die Warnung der Bevölkerung ein Warnmittelmix aus analogen und digitalen Warnkanälen eingesetzt. Folgende Mittel werden am Warntag ab 11:00 Uhr eingesetzt:
1. Warnung über Sirenen
In der Stadt Bockenem werden die Sirenen aktiviert. Um ca. 11:00 Uhr wird das Signal Warnung, ein einminütiger, auf- und abschwellender Heulton ertönen und um ca. 11:45 gibt es die Entwarnung mit einem einminütigen gleichbleibenden Heulton.
2. Warnnachrichten über MoWaS
Das Modulare Warnsystem (MoWaS) wird gemeinsam von Bund und Ländern für den Zivilschutz und Katastrophenfall genutzt und bildet das Fundament des bundesweiten Warntages. Angeschlossen an das System sind die sogenannten Warnmultiplikatoren, welche die Warnnachrichten zeitversetzt an die ihnen zur Verfügung stehenden Warnmittel versenden. Zu den Multiplikatoren gehören unter anderem:
- Öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten
- ein Großteil der privaten Medienhäuser
- Behörden, Organisationen und Unternehmen (z.B. Deutsche Bahn)
- Internet- und Pagingdienste
- App-Betreiber (z.B. Warnapps NINA, KATWARN, BIWAPP)
3. Nachricht über Cell Broadcast
Die Probewarnmeldung am Warntag wird ab 11 Uhr auch über die Cell-Broadcast-Technik verschickt (keine SMS), mit der in der Theorie rund die Hälfte aller Handys in Deutschland erreicht werden kann. Die Technik wird von den meisten Smartphones unterstützt, die in den letzten Jahren auf den Markt gekommen sind. Hierbei ist zu beachten, dass die Entwarnung gegen 11.45 Uhr nicht über Cell-Broadcast übermittelt wird; die Entwarnung wird jedoch über alle anderen Warnmittel versendet.
Was ist Cell-Broadcast?
Mobiltelefone registrieren sich automatisch in sogenannten Funkzellen, welche den Netzempfang herstellen. Umgekehrt können so aber auch Nachrichten an alle mit einer Funkzelle verbundenen Geräte gesendet werden, sofern die Geräte für den Empfang in der Lage sind. Die Vorteile sind groß, denn im Gegensatz zu einer SMS ist solch eine Cell-Broadcast-Nachricht anonym, da keine Mobilfunknummer benötigt wird. Außerdem können so alle Geräte in bestimmten Gebieten erreicht werden, was Cell-Broadcast zu einem recht effektiven Warnmittel macht. Bei Cell-Broadcast-Nachrichten handelt es sich ausschließlich um Textnachrichten. Standardmäßig sind diese Warnmeldungen bei den meisten Mobiltelefonen aktiviert. Je nach Warnstufe der Nachricht können auch Alarmsignale ausgelöst werden, selbst wenn das Mobiltelefon auf stumm geschaltet ist.
Weitere Infos: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
Information für Geflüchtete aus Kriegsgebieten in verschiedenen Sprachen: Infoblatt (Stand: 12/2022)